Für mich stand eine Day-Session an, ich präparierte drei Tage im Voraus meinen Futterplatz täglich vor Arbeitsbeginn mit ein paar Kugeln von unserem CARPFOOD. Unser CARPFOOD soll aber heute nicht im Vordergrund stehen, sondern Begegnungen, die jeden leidenschaftlichen Karpfenangler zum Nachdenken anregen.
Ich fuhr an einem Samstagmorgen im Mai an ein kleines Gewässer, das ich sehr gut kenne, allerdings erst seit zwei Jahren beangle, ich kenne also eine Vielzahl an Fischen im See nicht. Ich kam am See an, das Gras war nass vom Tau, die Sonne ging gerade auf und ich genoss die Ruhe mit einem Kaffee am Wasser. Es waren bis zu 24 Grad C an diesem Tag vorhergesagt. Mein Tackle baute ich nach und nach auf. Kescher, einen Eimer mit Futter, die Abhakmatte und einen Stuhl, mehr brauchte ich nicht an diesem Gewässer, die Ruten durften natürlich auch nicht fehlen. Diese beköderte ich mit unserem CARPFOOD, eine Rute mit unserem „OCTO“ und die zweite Rute mit unserem Zweiten im Bunde den „BISSI“. Dazu fütterte ich einen Partikel-Mix aus Kichererbsen, Hanf, Weizen, Tigernüssen und Mais. Ich mischte dem ganzen unseren OCTO Stick-Mix hinzu, sodass eine Bindung entsteht. Zur besseren Bindung trägt auch das Liquid bei, dass ich zur besseren Bindung und zur besseren Attraktion beimischte.
Die Ruten liefen insgesamt drei mal ab, bevor ich einen Karpfen landen konnte, der jeden leidenschaftlichen Karpfenangler zum Nachdenken anregt. Kennt Ihr solche Erlebnisse? Ich denke schon, so erging es auch mir. Der Fisch, den ich landen konnte, war blind. Er hatte keine Augen, er konnte absolut nichts sehen. Es sah so aus, als wäre es von Geburt an sein Handicap. Doch sicher sein kann man sich nicht. Mir gingen mehrere Fragen durch den Kopf: Was hat der Fisch in seinem bisherigen Fischleben durchgemacht? Was ist passiert, dass er jetzt blind ist? War es von Geburt an, was hat er durchlebt oder ist es ihm absichtlich zugefügt worden, fällt es ihm leicht oder eher sehr schwer, an Nahrung zu kommen?
Diese Fragen wird man nie beantworten können, doch wir können mit unserer „Fütterei“, wie es oft negativ gesehen wird, auch solchen Fischen helfen. Ich bewundere es, wie es auch in der Tierwelt zu Machtspielchen kommt, sowie bei der Nahrungsaufnahme. Man sieht deutlich, das dieser Fisch hier weniger an Gewicht hat, was sich von dem bestehenden Bestand schon unterscheidet, es ist nicht die Menge, aber man sieht es ihm deutlich an das er es etwas schwerer hat in seinem Fischleben. Dennoch ist er kerngesund und vital, was sich beim Drill feststellen ließ.
Ich versorgte den Kollegen, machte einen Schnappschuss von unserem Date und er erfreut sich jetzt wieder an seiner schwarzen Welt und geht auf Futtersuche. Für mich war es eine erfolgreiche Day-Session mit ein paar schönen Fischen, mit einem ganz besonderen Fisch, der mir lange in Erinnerung bleiben wird, geht der Ansitz zu Ende. Ich würde mich freuen, wenn ich meinen „blinden Freund“ in Zukunft mal wieder bei mir auf der Matte begrüßen dürfte und ich sehen kann, wie er sich entwickelt hat. – Mike