Meine große Leidenschaft ist das Karpfenangeln und ich bin stolzer Papa von zwei wunderschönen Töchtern. Da fällt der Apfel natürlich nicht weit vom Stamm. Auch die beiden Mäuse sind völlig infiziert von der Leidenschaft Natur und was sie umgibt. Sie lieben und leben es, mit mir raus zu fahren. Jede Angelsession ist ein neues Abenteuer, was die beiden erleben. Ob es das Entdecken von kleinsten Lebewesen ist oder das Bauen von eigenen Hütten aber auch das Klettern auf Bäumen ist ihre größte Leidenschaft.
Momentan schreiben wir den 19. Januar 2021 und meine Kinder sind jetzt 5 und 6 Jahre alt. Sie fragen mich fast täglich: „Papa, wann fahren wir wieder raus und schlafen draußen?“ Ich antworte jedes Mal: „Ein paar Wochen müssen wir uns leider noch gedulden.“ In der Regel verbringen sie im März ihre ersten Nächte draußen
Es war ein milder Frühlingstag im Jahr 2019, als ich mich mit meiner größeren Tochter Freya auf dem Weg ans Wasser machte. Zu dieser Zeit war sie 4 Jahre alt und sie war mal wieder wie immer völlig aufgeregt, als ich zu ihr sagte: „Heute fahren wir raus.“ Ich sage es ihr meistens erst am selbigen Tag, weil sie sonst die ganze Nacht zuvor nicht schlafen kann. Der See unserer Wahl ist ein ca. 8 ha großes Gewässer und nur 10 min Autofahrt von uns entfernt, mit einer durchschnittlichen Tiefe von 2 Meter, also optimal für unseren kurzen Trip im Frühjahr.
Am Wasser angekommen, war auch schnell eine Stelle gewählt. Freya hilft mir immer sehr gerne beim Ausladen und Aufbauen. Die kleine Maus ist echt schon eine große Hilfe. Unser Bivvy war recht schnell aufgebaut und der Rest ging uns auch fix von der Hand. Zum Abend kam noch meine Frau mit meiner kleinen Tochter Edda vorbei. Sie war zu dieser Zeit 3 Jahre alt. Wir machten den Grill an und ließen den Abend ausklingen.
Pünktlich nachdem wir uns mit frischem Brot und einer knusprigen Wurst gestärkt hatten und alle gemeinsam in die Abendsonne blickten, meldet sich auch schon der Bissanzeiger mit ein paar vorsichtigen Piepsern. Ich nahm die Rute auf und merkte, dass es kein Riese ist. Ich dachte mir, der wäre perfekt dafür, dass Freya ihn mal übernehmen könnte. Ich hatte es kaum ausgesprochen, da war sie schon da und nahm mir meine Prodigy aus der Hand.
Ja, Leute, was soll ich sagen, ich glaube, es muss ihr im Blut liegen. Sie drillte, als hätte sie nie etwas anderes gemacht. Ich war total sprachlos und ehe ich mich versah, war der Fisch auch schon in Ufernähe. Das Keschern hatte ich übernommen und neben mir stand ein total stolzes 4-jähriges Mädchen aber auch ich war auch mit Stolz erfüllt. Es gab an diesen Abend kein anderes Thema mehr für meine kleine Freya. Mit diesem tollen Erlebnis im Gedanken schlief sie sehr schnell ein und auch ich legte mich auf meine sehr bequeme Liege und lies den Tag Revue passieren.
Das schönste im Frühling ist es, von den singenden Vögeln im Sonnenaufgang geweckt zu werden. Ich schaute aus meinem Bivvy und ich war megaglücklich. Die ersten Fische zeigten sich auch schon wieder auf der spiegelglatten Seeoberfläche. Ich hatte noch meine Box mit den Kochutensilien im Auto stehen lassen. Ich parkte es ca. 150 Meter Luftlinie vom Camp entfernt.
Freya hatte definitiv einen Lauf. Sie konnte während des Vormittags noch zwei weitere Fische fangen. Ja, und der Papa ist nicht wirklich zum Drillen gekommen.
Ab diesem Tag war Freya nicht mehr zu stoppen und auch die jüngere Edda ist mittlerweile voll dabei und sie drillen ihre Fische im Teamwork. Mich brauchen sie nur noch zum Keschern. Ihr könnt Euch ja alle vorstellen, was sie seit dem immer sagen, wenn ein Fisch abläuft: „Papa, ich mach das schon!!!“